Neue Studie zeigt: Das stille Leiden von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise

Kinder leiden unter Corona

Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat die Anna von Gierke-Stiftung im Jahr 2019 das Pilotprojekt „Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen psychisch kranker Eltern“ ins Leben gerufen und dabei das Projekt komplett finanziert. Nun zeigt in einer Studie*, die das UKE an mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche sowie 1.500 Erwachsenen durchgeführt hat, wie sich die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Die Ergebnisse aus der Studie sind erschütternd. Laut Studienleiterin Ulrike Ravens-Sieberer wurde eine Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens der Kinder und Jugendlichen in der Krise zwar erwartet, allerdings konnte niemand mit so einer drastischen Verschlechterung rechnen.

  • Mehr als 70% der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Krise seelisch belastet, wobei besonders Stress, Angst und Depressionen zugenommen haben.
  • Das Risiko für psychische Auffälligkeiten hat sich fast verdoppelt.
  • Häufig genannte Symptome sind Gereiztheit, Einschlafprobleme sowie Bauch- und Kopfschmerzen.
  • Jedes 4. Kind berichtet, dass es in der Familie häufiger zu Streit komme als vor der Corona-Krise.
  • Die Pandemie hat eklatante Auswirkungen auf die Gesundheit: Mehr Süßigkeiten, mehr Zeit am Handy und Fernseher, weniger Sport. Daraus ergibt sich ein massiver Anstieg von Fettleibigkeit und Essstörungen bei den befragten Kindern und Jugendlichen.

Die großen Verlierer der Pandemie sind dabei Kinder und Jugendliche, die aus sozial schwächeren oder schwierigen Familien kommen. Dort fühlt sich jedes zweite Kind einsam. Die seelische Belastbarkeit der Kinder von Eltern mit geringem Einkommen und beengtem Wohnraum nimmt aufgrund nicht vorhandener Zufluchtsorte, fehlender Tagesstruktur und dem Wegfall sozialer Kontakte massiv ab. Die Folge daraus: die häusliche Gewalt nimmt zu, wobei auch Streit zwischen den Eltern Kinder krank macht.

Christoph von Gierke, Psychotherapeut und 1. Vorsitzender der Anna von Gierke- Stiftung formuliert es klar: „Menschen die glauben, dass die Symptome nur zeitlich begrenzt sind und mit Ende der Pandemie genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind, der irrt sich gewaltig. Viele Kinder und Jugendliche werden schwere Schäden davontragen.“

Die Anna von Gierke-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche aus betroffenen Familien zu helfen, sie aufzufangen, zu unterstützen und sie wieder zurück zu einer gesunden Entwicklung zu führen. Die Stiftung fördert dabei wohltätige und soziale Projekte mit finanziellen Zuwendungen, die sich mit den Zielen der Stiftung vereinen lassen.

Ihre Anfrage richten Sie bitte an:
Anna von Gierke-Stiftung
Frau Melanie Kühlborn-Ebach
mke@avg-stfitung.org
+49 (0)151 25 35 20 21
www.anna-von-gierke-stiftung.de

* Mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche sowie 1.500 Erwachsene haben an dieser Studie teilgenommen. Die Ergebnisse wurden anschließend mit Daten einer Langzeituntersuchung aus Zeiten vor Corona verglichen.